Frau Grüün sorgt vor - aus meinem Buch Frau Grüün und ihre Sicht der Dinge
Gnau genommen habe sie eigentlich gar keine Zeit, erklärte mir Frau Grüün, als ich sie vor ein paar Tagen zuhause besuchte. Sie sass am Küchentisch und deutete auf das vor ihr liegende Blatt. Sie müsse nämlich unbedingt hier weitermachen. Wegen der Intuition. Weil sie die jetzt eben grad empfange.
Ich betrachtete das Blatt mit den Notizen und der etwas seltsamen Skizze und fragte Frau Grüün, was das zu bedeuten habe. Frau Grüün blickte mich an und meinte vielsagend, sie sorge eben jetzt vor für dann, wenn uns einmal der erneuerbare Pfuus ausgehe, weil es nicht lofte oder weil die Sonne nicht wolle, also scheinen, gell. Sie habe eine verstopfte Dachpfättere, also ihr Haus, gell. Und wenn es ämel so richtig fest regne, dann fliesse das Wasser nicht durch den Ablauf, sondern stürze auf den Sitzplatz. Also das sehe ämel aus, fast wie der Rheinfall. Frau Grüün hob den Zeigefinger. Wenn jetzt das stürzende Wasser auf seinem Weg in ein Fass, ein Rad antreiben würde, könnte dieses die befüllte Waschmaschine, die grad nebendran in der Waschküche stehe, in Gang setzen, und wenn sich dann die Trommel von der Waschmaschine drehen würde, könnte diese, also die Waschmaschine, eine Pumpe antreiben, die das Wasser wieder in die verstopfte Pfättere befördern würde. Und von derselbigen, also der Pfättere, würde dann das Wasser wieder auf das Rad herunterstürzen, und so weiter, und so weiter.
Frau Grüün quittierte meine ungläubigen Blicke mit einem Achselzucken und meinte: Ja, ja das sei immer schon so gewesen mit den grossen Erfindungen. Am Anfang verstehe die niemand so richtig. Aber ich könne dann schauen, zmools seien noch alle froh darum. Dann, wenn uns dann nämlich einmal der Pfuus ausgehe.