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Rumme

 

Etz bisch bimmääd am Rumme ond sötsch kä Zit vesumme,
hocksch zwüsched Vääsli, Schale, frögsch wem ächt da wör gfale.

Söck, Tüechli ond WC Bese, Täller tosch fortzue velese ond weretem Sortiere chonsch allpot i s Schtudiere.
Tenksch zrok, ghörscht eres Lache ond gsiesch si Chüeche bache ond lisme, flike, choche, de Bode wichse, bloche.

Etz gheisch no eri Schue in Sak, ond machsch för s Brokehus en Pak,
ond denn henksch d Bilder ab de Wand ond neesch dis Schnopftuech schnell i d Hand.

 

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Ond zmools ...

 

Ond zmools bischt alt ond liischt im Nescht, ond nebet der din Lebesrescht.
Bisch müed ond schwach ond glich no wach, tosch zwüschetie sogär en Lach.
Du luegscht of s Üürli, frögsch 'we schpoot' ond we s ächt etz denn wiitergoot
ond wääsch debii jo d Antwort ee, gad so we s chonnt, so mosch es nee.

 

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Fräulein Schnider

 

Fräulein Hildegunde Schnider,
wochentags stets brav und bieder,
zeigte sich und ihre Glieder
samstagsnachts mal nackt im Mieder.
Sang dazu verruchte Lieder
und sprach, für genügend Flieder
mach sie das jetzt allpot wieder.

Durch so manches Bettgefieder
schlief sich Hildegunde Schnider
forthin mit und ohne Mieder
und verdiente ganz schön Flieder.
So sei es bei weitem gschiider,
sagte sie, und brav und bieder
werd sie ganz bestimmt nie wieder.

Eines Tags traf Fräulein Schnider
einen netten Mann, den Frieder,
dem war's gleich ob sie viel Flieder
hatte, oder trug ein Mieder.
Jetzt lernt Hildegunde Lieder,
so für Kinder, fast chli bieder,
denn schon bald, da kommt sie nieder.

 

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Fröschchenliebe

 

«Komm wir machen eine Reise»
sprach Frau Frosch und summte leise
«muss hinunter zu dem Teiche,
weil in Kürze ich dort laiche.

Komm mit mir, sei mein Begleiter,
sei mein Held, mein kühner Streiter.»
Fröschchenmann sah Autos fahren,
warnte sie vor den Gefahren.

«Schau dort hinten liegen Tante
und noch andere Verwandte.
Geh noch nicht du holde Schöne,
denk an mich und deine Söhne.»

Sprach's und folgte ihr behende,
ohne Angst vor seinem Ende,
weil er sie so sehr verehrte,
auf die Strasse, die geteerte.

Sah wie Lichter auf ihn zielten,
wie die Räder mit ihm spielten,
sah die wilden Autohorden
seine alten Freunde morden.

Fröschchenschreie und Motoren
drangen ihm in seine Ohren,
als er der Gefahr entschlüpfte,
in die sichre Wiese hüpfte.

Zitternd dachte er im Dunkeln:
«Mögen doch zwei Augen funkeln»
und versuchte voller Schrecken
die Geliebte zu entdecken.

«Himmel hilf, dass ich sie finde,
mit dem ungebornen Kinde.»
Doch vergeblich war sein Flehen,
sie war nirgendwo zu sehen.

Weinend ob des Schicksals Strenge
hört' er plötzlich traute Klänge:
«Sitz am Wasser hier im Garten,
lass mich nicht so lange warten.»

«Ach wie schön, sie lebt» er lachte,
eilte schnell zu ihr und dachte:
«Fröschchenliebe ist zwar herrlich,
aber auch ganz schön gefährlich.»

 

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Anita Glunk · Zung 11 · 9056 Gais · +41 78 699 76 48 · anita@glunk.ch